Marktupdate 27. Juli 2025

Heute geb ich euch wieder den klaren Durchblick.
Der Markt wirkt ruhig, aber im Hintergrund passiert einiges:Ein Satoshi-Wal verkauft 80.000 BTC, die OTC-Bestände sind auf Rekordtief, und gleichzeitig kippt der US-Arbeitsmarkt – doch Bitcoin bleibt ruhig und sammelt leise Liquidität.

80.000 BTC von einem Satoshi-Wal verkauft – und jetzt?

Galaxy hat’s bestätigt: Einer der ältesten Bitcoin-Wale überhaupt – ein echter Satoshi-Ära-OG – hat über 80.000 BTC verkauft, im Gegenwert von mehr als 9 Milliarden Dollar. Galaxy hat das Ganze strukturiert und sauber abgewickelt, vermutlich über OTC.
Und ja – es war damit eine der größten Bitcoin-Transaktionen in der Geschichte.

Das Krasse ist: Obwohl das Ding riesig war, hat es auf den ersten Blick gar nicht so viel Chaos ausgelöst. Kein brutaler Crash. Kein Mega-Dump. Aber wenn man genauer hinschaut, sieht man, dass es doch eine kleine Panikwelle gab – vor allem auf X. Einige wurden unruhig, der Newsflow wurde schneller, und plötzlich war wieder Unsicherheit in der Luft. Für mich war genau das der Trigger für die kleine Abwärtsbewegung, die wir gesehen haben.

Und das macht auch absolut Sinn.
Denn wenn ein Wal dieser Größe verkauft, zieht das Liquidität ab. Der Markt muss diese 80.000 BTC erstmal verdauen – auch wenn es leise passiert. Käufer müssen her. Kapital wird gebunden. Kaufkraft wird absorbiert. Und obwohl’s nicht wie ein klassischer Dump aussieht, entsteht Druck – subtil, aber real.

Was ich daran eigentlich viel spannender finde:
Der Wal ist jetzt raus. Das war eine Position, die seit über 10 Jahren existiert hat – wie eine Zeitbombe. Jeder hat’s ignoriert, aber sie war da. Und jetzt ist sie weg.
Für mich ist das langfristig ein gutes Zeichen. Eine dieser großen Unsicherheiten – weg. Keine Überraschungen mehr von dieser Adresse. Der Markt hat’s aufgenommen.

Es fühlt sich ein bisschen an wie:
Ein alter Geist wurde endlich begraben. Und der Markt lebt noch.

OTC-Balance auf Allzeittief – warum das unterschätzt wird

Der Chart zeigt etwas, das gerade kaum diskutiert wird, aber extrem viel Aussagekraft hat:
Die Bitcoin-Balance der OTC-Desks ist auf einem historischen Tief.

Was bedeutet das konkret?
OTC-Desks (Over-the-Counter) sind die Anlaufstelle für Institutionelle, Family Offices oder Ultra-High-Net-Worths, die nicht über den offenen Markt kaufen oder verkaufen wollen, weil sie den Preis nicht bewegen möchten.
Wenn die OTC-Balance sinkt, heißt das:
Es gibt weniger Bitcoin, die über diesen Weg zum Verkauf stehen.

Und wenn man sich den Chart anschaut, sieht man sofort:
Während der Preis in den letzten Monaten stark gestiegen ist, sind die OTC-Bestände regelrecht geschmolzen. Wir stehen aktuell bei einem Tiefpunkt, den wir so noch nie gesehen haben – nicht mal in den Bullruns 2017 oder 2021.

Was mir das sagt:
Die große Akkumulationsphase ist längst im Gange.
Institutions saugen Bitcoin auf – und sie halten. Es gibt schlicht nicht mehr viel Supply im OTC-Bereich, was bedeutet, dass Nachschub fehlt. Wer jetzt noch große Mengen BTC will, muss an die Börse. Und das sorgt mittelfristig für Druck – nach oben.

Kombiniert mit der Galaxy-News von oben ergibt sich ein klares Bild:
👉 Der eine verkauft (Satoshi-Wal) – der Markt absorbiert’s.
👉 Der Rest? Kauft weiter – und das Angebot schwindet.

Es ist wie ein Wasserloch in der Wüste. Je leerer es wird, desto höher steigt der Preis des letzten Tropfens.

Shelter-Inflation bricht weg – was das für Bitcoin bedeutet

Während alle auf Zinsen, Fed-Meetings und kurzfristige Moves schauen, passiert gerade im Hintergrund etwas viel Größeres:
Die Miet-Inflation bricht massiv ein.
Der „New Tenant Rent Index“ ist im Q2 2025 um –9,3 % gefallen – Year-over-Year. Das ist der stärkste Rückgang seit Erhebung dieser Daten. Schon im Q1 lag der Rückgang bei –2,2 %.
Und das ist kein Zufall – sondern ein Vorbote.

Denn dieser Index gilt als frühzeitiger Indikator für die CPI-Kategorie „Shelter“, die rund 30 % des Core-CPIausmacht. Bedeutet: Wenn hier die Luft rausgeht, zieht es das gesamte Inflationsbild nach unten – mit Verzögerung, aber ziemlich verlässlich.

Was man also zwischen den Zeilen lesen kann:
Die Disinflation setzt sich fort. Der Markt wird weich. Und das bedeutet eins:
Druck auf die Fed steigt.
Denn wenn CPI weiter fällt, wird es immer schwieriger, den aktuellen Zins-Level zu rechtfertigen.
Der Markt preist genau das langsam ein. Und für Bitcoin ist das potenziell explosiv.

Denn:

  • Günstigeres Geld ≠ mehr Risikoappetit

  • Sinkende Inflation ≠ weniger Gegenwind für Assets wie BTC

  • Und vor allem: Weniger Zinsdruck = weniger Verkaufsdruck bei großen Playern

Ich sehe das als einen schleichenden, aber mächtigen Shift. Die Richtung wird klarer: Wir bewegen uns auf ein Umfeld zu, das Bitcoin grundsätzlich wieder attraktiver macht – und das ganz ohne dass man eine große, dramatische Ankündigung der Fed braucht.

US-Arbeitsmarkt kippt – und keiner merkt’s?

Neben Inflation und Zinspolitik gibt’s noch einen dritten, unterschätzten Riesen im Raum: den Arbeitsmarkt. Und genau hier zeigt sich gerade eine Schwäche, die vielen völlig entgeht – oder bewusst ignoriert wird.

Die aktuellen Daten zur Non-Farm Payroll zeigen:
Seit 4 Monaten liegt das Wachstum unter +1,15 % YoY.
Das ist der schwächste Anstieg seit der Pandemie – und wenn man 2020 rausrechnet, sogar seit 14 Jahren. Historisch betrachtet, ist das ein klares Signal: So etwas passiert typischerweise vor einer Rezession.

Und noch spannender:
In den 1980er-Jahren – zur Zeit der berühmten Double-Dip-Rezession – hielt sich die Payroll sogar noch über +1,40 %, bevor es kracht. Jetzt sind wir schon deutlich darunter.
Heißt im Klartext:
Der Arbeitsmarkt ist viel fragiler, als es die großen Headlines aktuell vermuten lassen.

Was bedeutet das für uns?

➡ Erstens: Der Druck auf die Fed wächst weiter. Wenn Arbeitsmarktdaten kippen, wird es politisch und wirtschaftlich schwerer, die Zinsen oben zu halten.


➡ Zweitens: Der Soft-Landing-Narrativ bröckelt. Viele glauben immer noch an die perfekte Landung. Aber die Makro-Daten sprechen eine andere Sprache.


➡ Drittens – und das ist der Punkt für uns als Bitcoiner: Wenn die Rezessionssignale lauter werden, werden Safe-Haven-Assets wieder attraktiv.

Gold und Bitcoin stehen dann oft Seite an Seite. Aber während Gold langsam läuft, kann Bitcoin explosiv reagieren – vor allem bei Liquiditätswende oder geldpolitischer Lockerung.

Der Markt schaut noch nicht genau hin. Aber wir tun’s.

Bitcoin Update

Bitcoin steckt weiterhin in dieser zähen Seitwärtsbewegung – und genau das ist das perfekte Umfeld, in dem sich Liquidität aufbaut. Über Wochen. Jeder Long-Trader, der dachte „das ist jetzt der Boden“, hat irgendwo seinen Stop gesetzt.
Und was passiert dann?

Ganz einfach:
Der Markt holt sich genau das.

In den letzten Tagen haben wir einen sauberen Run nach unten gesehen – unterhalb der Akkumulationszone. Da, wo die meisten Stops lagen. Und die wurden geholt – textbook. Kein Zufall, sondern glasklare Liquiditätsjagd.
Wer da ausgestoppt wurde, hat dem Markt das gegeben, was er gebraucht hat: Futter.

Und genau deshalb ist es aktuell auch relativ ruhig. Der Markt hat sich geholt, was er wollte. Jetzt ist’s still. Das Orderbuch wirkt leerer als sonst, was alles gefährlicher macht – selbst kleine Volumen können größere Bewegungen auslösen.

Trotzdem: Ich hab klare Zonen im Blick.

  • 113.700 $ ist für mich ein erster, sinnvoller Re-Entry.

  • 107.000 $ bleibt meine Favoriten-Zone – tief, aber stark.

Außerhalb dieser Levels?
Wüste. Die Heatmap ist leer, keine klare Liquiditätscluster, keine aggressive Struktur. Bedeutet: Abwarten. Geduldig bleiben. Setup jagen – nicht den Markt.

Der Markt ist grad im Stealth-Modus.
Und genau dann ist’s am gefährlichsten, zu überreagieren.

Fazit – wer wirklich hinschaut, sieht, was sich aufbaut

Man könnte meinen, gerade ist alles langweilig. Kaum Volumen, kaum Bewegung, keine wilden Headlines. Aber genau da liegt das Trügerische. Denn wer tiefer schaut, erkennt: Der Markt sortiert sich gerade neu.

Ein Satoshi-Wal verkauft 80.000 BTC – und der Markt frisst es.
Die OTC-Bestände sind am Boden – das institutionelle Angebot trocknet aus.
Die Mietpreise brechen ein – Inflationsdruck fällt, und damit auch der Druck auf die Fed.
Der Arbeitsmarkt wird schwächer – das Rezessionsrisiko steigt.
Und Bitcoin? Holt sich sauber die Liquidität und legt sich wieder schlafen – aber nicht ohne Zeichen zu hinterlassen.

Für mich ist das kein Bärenmarkt. Es ist eine Zwischenphase.
Eine, in der man geduldig bleiben muss. In der viele ungeduldig werden. In der die Großen sich neu positionieren, bevor der nächste Move kommt.

Wir stehen an der Schwelle zu etwas – nur noch nicht jeder sieht’s.

Bleib wach. Bleib strategisch. Und vor allem: Lass dich nicht vom Stillstand täuschen. Der Sturm beginnt nicht mit Lärm – sondern mit Stille.

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