Marktupdate
07. September 2025

Im heutigen Marktupdate geht es um den US-Arbeitsmarkt, das FOMC-Meeting und On-Chain-Daten. Ich zeige euch wie immer nur die wichtigsten Daten der Woche und meine Meinung dazu.

Arbeitsmarkt bröckelt – was es wirklich bedeutet

Die neuen Zahlen aus den USA sind heftig: Fast 2 Millionen Amerikaner sind mittlerweile länger als 27 Wochen arbeitslos. Das ist der höchste Stand seit 2021 – und die Zahl hat sich seit Ende 2022 mehr als verdoppelt.

Klartext: Der Motor läuft nicht mehr rund. Langzeitarbeitslosigkeit bedeutet nicht nur, dass Menschen ihren Job verlieren. Es bedeutet, dass sie keinen neuen finden. Und das zeigt dir, wie schwach die Basis der US-Wirtschaft inzwischen ist.

Für mich ist das ein Signal, dass wir mitten in einer Abkühlung stehen. Noch redet niemand laut von „Rezession“, aber die Daten schreien es schon. Und das Spannende ist: genau hier baut sich das nächste große Narrativ auf – das die Märkte bewegen wird.

Noch härter wird es, wenn man genauer hinsieht. Zieht man den Gesundheitssektor ab, hat die US-Wirtschaft allein in den letzten vier Monaten über 140.000 Jobs verloren – der stärkste Rückgang seit 2020. Historisch gesehen ist so ein Absturz nach Jahren von Wachstum immer der Startschuss für eine Rezession. Mit anderen Worten: Die wahre Stärke des Arbeitsmarkts ist eine Illusion, die nur vom Healthcare-Boom kaschiert wird.

Und dann der Hammer: Seit Februar 2022 wurden die offiziellen Payroll-Zahlen um über 1,1 Millionen Jobs nach unten revidiert. Jobs, die angeblich „geschaffen“ wurden, existieren schlicht nicht. Erst hieß es plus 147.000, nach Revision waren es minus 13.000. Das zeigt, wie wenig verlässlich die offiziellen Schlagzeilen wirklich sind. Die Wahrheit ist: Der US-Arbeitsmarkt ist längst viel schwächer, als er aussieht. Und genau das wird die Fed in den nächsten Wochen unter Zugzwang setzen.

Zinssenkung so gut wie sicher

99 % – das ist die aktuelle Wahrscheinlichkeit, dass die Fed am 17. September die Zinsen senken wird. Offiziell geht es um 25 Basispunkte, aber sogar die Chance auf einen 50-Punkte-Schnitt steigt inzwischen auf 12 %. Noch vor ein paar Wochen undenkbar, heute Realität. Die Märkte schreien nach Entlastung, und die Fed hat keine Wahl mehr, als zu liefern.

Das Spannende daran: Diese Senkung ist keine Stärke, sondern ein Eingeständnis. Ein Eingeständnis, dass der Arbeitsmarkt nicht stabil ist. Erst die steigende Langzeitarbeitslosigkeit, dann die nachträglichen Jobrevisionen um über eine Million Stellen – jetzt bleibt nur noch die Notbremse. Die Fed will Panik verhindern, aber in Wahrheit bestätigt sie damit genau das, wovor alle Angst haben: die Wirtschaft kühlt schneller ab, als gedacht.

Für uns Investoren bedeutet das: Wir erleben den Start eines neuen Narrativs. „Rezession“ wird in den kommenden Wochen immer öfter fallen. Und mit jeder Senkung verschiebt sich die Dynamik an den Märkten. Kurzfristig kann das wie ein Befreiungsschlag wirken, Liquidität zurückbringen und Risikoanlagen stützen. Aber mittelfristig zeigt es nur eins: Das System ist angeschlagen, und die Fed spielt nicht mehr aus Stärke, sondern aus Schwäche.

Funding kühlt spürbar ab

Die Futures-Funding-Rates von Bitcoin liegen aktuell bei rund 366.000 $ pro Stunde. Das ist verdammt nah an der neutralen Marke von 300.000 $ – ein Level, das in diesem Zyklus entscheidend ist. Solange wir darüber bleiben, zeigt es, dass die Nachfrage noch da ist. Aber rutschen wir darunter, wäre das ein klares Signal, dass die Luft rausgeht.

Wichtig ist: Funding spiegelt das Verhalten der Derivate-Trader wider. Wenn die Raten hochschießen, sind die Märkte oft überhitzt. Wenn sie abkühlen, wie jetzt, zeigt das ein Nachlassen des bullischen Drucks. Heißt: Weniger Gier, weniger Überheblichkeit – aber auch weniger neue Käufer, die den Markt nach oben drücken.

Für mich passt dieses Bild perfekt ins aktuelle Setup: Wir sehen eine abwartende Haltung, das Risiko wird vorsichtiger gespielt, und die Euphorie lässt nach. Das ist kein Crash-Signal – aber es zeigt, dass wir an einem Punkt stehen, an dem die nächsten Bewegungen wieder von echten Katalysatoren abhängen. Ob von der Fed, von Makro-Daten oder von einem plötzlichen Liquiditätsschub – die Funding Rates sind die Frühwarnlampe, und sie blinkt gerade gelb.

Fragiles Vertrauen bei Short-Term Holdern

Die Zahlen sind brutal: Die Profitabilität der Short-Term Holder ist im letzten Selloff von über 90 % auf nur noch 42 % gefallen. Mit anderen Worten: Mehr als die Hälfte aller kurzfristigen Investoren war plötzlich im Verlust. Genau diese Gruppe ist immer der Nerv der Märkte – weil sie am schnellsten Panik bekommt und verkauft.

Zwar gab es inzwischen eine leichte Erholung auf knapp 60 %, aber das ändert nichts am Bild: Der Markt ist neutral, aber fragil. Solange wir nicht deutlich über 114.000–116.000 $ klettern, bleibt das Vertrauen angeschlagen. Erst ein Anstieg in diese Zone könnte die Stimmung drehen und frischen Optimismus bringen.

Für mich zeigt das vor allem eins: Wir laufen gerade auf Messers Schneide. Jeder kleinere Schock kann reichen, um die schwachen Hände wieder zum Abwerfen zu bringen. Aber gleichzeitig ist genau das die Zone, in der sich die richtig spannenden Chancen aufbauen. Denn wenn der Markt es schafft, hier Stabilität zurückzugewinnen, dann kippt die Psychologie – und das wird schnell sehr explosiv.

Bitcoin und der Blick fürs Ganze

Zu oft verheddern wir uns in den Bewegungen von Tag zu Tag. Eine rote Kerze hier, ein Pump dort – und schon kippt die Stimmung. Dabei zeigt uns Bitcoin immer wieder, dass die wahre Geschichte nicht im Lärm des Alltags liegt, sondern im großen Bild. Genau das misst der MVRV Z-Score: er zeigt, wann der Markt überhitzt ist – und wann er Chancen schreit.

Aktuell sehen wir, wie sich der Z-Score über Jahre hinweg in einem aufsteigenden Kanal bewegt. Jede Spitze, jede Panik, jede Euphorie war nur ein Wimpernschlag – das Muster bleibt intakt. Wer nur auf den Lärm schaut, sieht Chaos. Wer das große Bild ansieht, erkennt Struktur. Und genau darin liegt die Stärke von Bitcoin: er spiegelt, wie Zyklen entstehen, reifen, und sich wiederholen.

Für mich ist klar: Das große Bild bleibt bullisch. Solange sich dieser Trend hält, sind Rücksetzer nur Rauschen. Das bedeutet nicht, dass es keine Risiken gibt – aber es bedeutet, dass Geduld und Perspektive mächtiger sind als jede kurzfristige Emotion. Wer das versteht, wird nicht von der nächsten roten Kerze verunsichert, sondern nutzt sie, um Position aufzubauen.

Bitcoin Update

Seit über eineinhalb Monaten habe ich die Zone bei 107.000 $ immer wieder angesprochen. Es war keine wilde Vermutung, sondern eine klare Zone, die sich über Wochen im Orderbuch gezeigt hat. Genau dort habe ich meine Orders platziert – und genau dort hat der Markt reagiert. Sauber abgeholt, wie erwartet. Das bestätigt für mich einmal mehr, dass Liquidität die Musik spielt und nicht irgendwelche Zufallsbewegungen.

Jetzt stehen wir wieder bei rund 111.000 $. Und das Bild wirkt trügerisch ruhig. Das Open Interest ist fast langweilig. Keine großen Ausschläge, keine verrückten Bewegungen – einfach Stillstand. Für mich ein Zeichen, dass die meisten Marktteilnehmer gerade auf das FOMC-Meeting warten. Alle wissen, dass es ein Event wird, das den Takt für die nächsten Wochen vorgibt. Also verharren viele in Vorsicht, und genau in dieser Haltung sehe ich mich selbst wieder. Warum Risiko eingehen, wenn in wenigen Tagen ein Katalysator kommt, der alles bewegen kann?

Schauen wir in die Heatmaps, sehen wir, dass zwar Zonen erkennbar sind, das Buch aber insgesamt dünn ist. Das ist gefährlich, denn wenig Liquidität heißt: Jede Bewegung kann schnell überproportional groß werden. 107.000 $ bleibt für mich eine Zone, an der man auch kurzfristig nochmal Einstiege probieren könnte, weil sich dort etwas Neues aufgebaut hat. Aber genauso klar sage ich: Die 95.000 $ liegen nach wie vor da unten – und solange diese Zone nicht abgearbeitet ist, bleibt sie ein Risiko, das man im Hinterkopf behalten muss. Auf der Oberseite zeigt sich bei 114.000 $ eine kleinere Zone, die aber ebenfalls Beachtung verdient.

Mein Fazit ist simpel: Wir stehen in einer Phase der Geduld. Der Markt ist nicht euphorisch, aber er ist auch nicht panisch. Er wartet. Und genau dieses Warten macht ihn so anfällig für schnelle Bewegungen in beide Richtungen. Ich selbst bleibe deshalb vorsichtig, beobachte die Heatmaps eng und weiß: Die großen Moves entstehen oft dann, wenn die meisten denken, es passiert gerade nichts.

P.S.

Wir sind mit der kostenlosen Community jetzt komplett auf Discord gewechselt. Für mich war das der nächste logische Schritt – weil echter Mehrwert eben dort entsteht, wo man sich austauschen kann. Charts diskutieren, News auseinandernehmen, gemeinsam durch diese verrückten Marktphasen gehen – genau dafür habe ich den Raum geschaffen.

Und das Geile: Schon jetzt steht das erste Event fest. Wir werden zusammen das kommende FOMC-Meeting begleiten und in Echtzeit besprechen, was die Entscheidungen für Bitcoin, Altcoins und die Märkte bedeuten. Keine Theorie, sondern direkt am Puls.

👉 Wenn du also nicht nur meine Updates lesen, sondern aktiv dabei sein willst, dann schau rein. Bring deine Gedanken mit, teile spannende News – oder sei einfach beim Event mit am Start.

Hier geht’s zum Discord: [Klick hier]