Rezessionswahrscheinlichkeit in den USA auf 48%
Moody’s hat die Wahrscheinlichkeit einer US-Rezession innerhalb der nächsten 12 Monate auf fast 50 % hochgestuft – den höchsten Wert seit der Pandemie 2020. Das ist ein extrem starkes Signal, denn historisch gesehen lagen solche Werte immer mitten in einer Rezession, nie davor. Für mich zeigt das: der Markt unterschätzt aktuell noch, wie angespannt die Lage wirklich ist.
Der Auslöser ist klar: der US-Arbeitsmarkt kippt. Die Non-Farm Payrolls wurden rückwirkend um über 900.000 Stellen nach unten revidiert – der größte negative Korrekturschritt aller Zeiten. Mit anderen Worten: die Daten, die uns monatelang Stabilität suggerierten, waren geschönt. Das erklärt, warum die Stimmung plötzlich so stark kippt und warum die Märkte nervös auf jede Job-Meldung reagieren.
Die Kernfrage bleibt: hätte die Fed früher reagieren müssen? Mit schnelleren Zinssenkungen hätte man womöglich den Abschwung abfedern können. Doch jetzt wirkt es, als würde Powell bewusst länger straff bleiben, um Inflation nicht erneut anzufeuern – auch wenn das den Arbeitsmarkt ins Wanken bringt.
Für uns als Trader bedeutet das: die Rezessionsdiskussion wird jetzt wieder Mainstream. Solche Schlagzeilen triggern Angst, Volatilität und Kapitalflüsse. Kurzfristig kann das Risk-Off-Bewegungen auslösen (DXY-Stärke, Druck auf Equities und Krypto), mittelfristig aber auch die Grundlage für aggressive Stimulus-Maßnahmen legen. Genau an diesem Spannungsfeld müssen wir in den nächsten Wochen besonders wachsam sein.