Marktupdate
21. September 2025

Im heutigen Marktupdate geht es um die Rezessionswahrscheinlichkeit, das Margin Debt, die Anleihen und wichtige On-Chain-Daten rund um Bitcoin.

Wie immer bekommt ihr von mir die wichtigsten Charts und Infos der Woche – klar eingeordnet und mit meiner persönlichen Meinung dazu.

Rezessionswahrscheinlichkeit in den USA auf 48%

Moody’s hat die Wahrscheinlichkeit einer US-Rezession innerhalb der nächsten 12 Monate auf fast 50 % hochgestuft – den höchsten Wert seit der Pandemie 2020. Das ist ein extrem starkes Signal, denn historisch gesehen lagen solche Werte immer mitten in einer Rezession, nie davor. Für mich zeigt das: der Markt unterschätzt aktuell noch, wie angespannt die Lage wirklich ist.

Der Auslöser ist klar: der US-Arbeitsmarkt kippt. Die Non-Farm Payrolls wurden rückwirkend um über 900.000 Stellen nach unten revidiert – der größte negative Korrekturschritt aller Zeiten. Mit anderen Worten: die Daten, die uns monatelang Stabilität suggerierten, waren geschönt. Das erklärt, warum die Stimmung plötzlich so stark kippt und warum die Märkte nervös auf jede Job-Meldung reagieren.

Die Kernfrage bleibt: hätte die Fed früher reagieren müssen? Mit schnelleren Zinssenkungen hätte man womöglich den Abschwung abfedern können. Doch jetzt wirkt es, als würde Powell bewusst länger straff bleiben, um Inflation nicht erneut anzufeuern – auch wenn das den Arbeitsmarkt ins Wanken bringt.

Für uns als Trader bedeutet das: die Rezessionsdiskussion wird jetzt wieder Mainstream. Solche Schlagzeilen triggern Angst, Volatilität und Kapitalflüsse. Kurzfristig kann das Risk-Off-Bewegungen auslösen (DXY-Stärke, Druck auf Equities und Krypto), mittelfristig aber auch die Grundlage für aggressive Stimulus-Maßnahmen legen. Genau an diesem Spannungsfeld müssen wir in den nächsten Wochen besonders wachsam sein.

Margin Debt auf neuem Rekordhoch

Die US-Margin-Debt ist im August um weitere 37 Milliarden auf über 1,06 Billionen Dollar gestiegen – ein Allzeithoch. Allein in den letzten drei Monaten sind über 139 Milliarden an frischem Kredit ins System geflossen. Für mich ist das ein extremes Warnsignal: Anleger hebeln ihre Positionen, als gäbe es kein Morgen.

Auf Jahresbasis bedeutet das ein Plus von 33 % – fast 800 Milliarden zusätzliche Schulden. Inflationsbereinigt ist der Stand so hoch wie seit November 2021 nicht mehr. Wir erinnern uns: Damals war der Markt mitten im Peak-Bereich, kurz bevor es abwärtsging. Für mich persönlich zeigt das: die Euphorie wird mit Kredit finanziert – und solche Phasen enden selten ruhig.

Als Anteil am BIP liegt die Margin Debt bei 3,5 %, knapp unter den Hochs von 2021. Historisch gesehen sind solche Werte nie nachhaltig. Es braucht nur einen stärkeren Schock, und die Zwangsliquidationen rollen über die Märkte wie eine Lawine. Genau das ist die gefährlichste Dynamik: hohe Schulden + plötzliche Abwärtsbewegungen = Kettenreaktionen.

Ich persönlich sehe darin ein zweischneidiges Schwert: kurzfristig kann dieser Hebel noch mehr Kaufdruck erzeugen und die Märkte hochziehen. Aber mittelfristig ist es eine tickende Zeitbombe. Wer jetzt blind dem FOMO folgt, wird im Zweifel derjenige sein, der im Margin-Call landet. Für mich gilt daher: im Markt aktiv sein, aber das Risiko eng managen – denn genau solche Daten verraten uns, dass die Party irgendwann kippen muss.

 
 

Ausländische Nachfrage nach US-Staatsanleihen auf Rekordhoch

Im Juli stiegen die ausländischen Bestände an US-Treasuries um weitere 32 Milliarden auf insgesamt 9,16 Billionen Dollar – ein Allzeithoch. Besonders auffällig: Europa kaufte alleine 44 Milliarden hinzu und steht nun bei fast 2 Billionen. Auch Großbritannien erhöhte massiv und liegt nun bei knapp 900 Milliarden. Japan bleibt mit über 1,1 Billionen der größte Einzelhalter.

Nur China geht den entgegengesetzten Weg: dort fielen die Bestände um 26 Milliarden auf 731 Milliarden, der niedrigste Stand seit 2008. Das zeigt sehr klar die geopolitische Frontlinie – während westliche Partnerstaaten die US-Verschuldung aktiv finanzieren, zieht sich China Schritt für Schritt zurück.

Für die Märkte bedeutet das: trotz wachsender Defizite der USA ist die Nachfrage nach Treasuries stabil. Das sorgt kurzfristig für Ruhe am Bond-Markt und verhindert einen noch stärkeren Zinsanstieg. Gleichzeitig macht es die Welt aber noch abhängiger von US-Schulden – ein System, das irgendwann an seine Grenzen stößt.

Und genau hier kommt Bitcoin ins Spiel: Je mehr Kapital in Staatsanleihen geparkt wird, desto deutlicher spiegelt sich das Vertrauen ins alte Finanzsystem. Doch wenn diese gigantische Verschuldung kippt oder politisch unter Druck gerät (z. B. durch China), suchen Investoren nach Alternativen. Bitcoin ist das direkte Gegenmodell – schuldenfrei, nicht manipulierbar, global handelbar. Für mich ist klar: je extremer die Abhängigkeit von US-Treasuries wird, desto wertvoller wird die Existenz von Bitcoin als „Plan B“.

Erste Zinssenkung 2025: Fed leitet Kurswechsel ein

Die Fed hat am 17. September 2025 die Zinsen erstmals in diesem Jahr gesenkt – um 25 Basispunkte. Damit signalisiert Powell offiziell den Schwenk von „higher for longer“ hin zu einer vorsichtigen Lockerung. Der Median der Projektionen zeigt, dass bis Ende 2025 insgesamt 50 Basispunkte an weiteren Cuts möglich sind, wobei einige Mitglieder sogar deutlich aggressivere Schritte fordern.

Interessant ist die Uneinigkeit: Gouverneur Miran wollte direkt einen Cut von 50 Basispunkten. Neun Offizielle sehen zwei zusätzliche Senkungen im laufenden Jahr, sechs hingegen gar keine. Diese Spaltung verrät, wie schwierig die Lage einzuschätzen ist – einerseits droht die Inflation erneut, andererseits kippt der Arbeitsmarkt sichtbar.

Die Fed betont inzwischen klar, dass die Risiken am Arbeitsmarkt zunehmen. Damit verschiebt sich der Fokus: nicht mehr nur Preisstabilität, sondern Job-Sicherheit wird das neue Hauptthema. Das erklärt, warum sie trotz hartnäckiger Inflationsdaten jetzt beginnen, zu lockern.

Für die Märkte bedeutet das: Liquidität kehrt langsam zurück. Aktien und Krypto könnten diesen Pivot als Signal für neue Aufwärtsbewegungen deuten. Aber Vorsicht: eine Zinssenkung aus Schwäche ist ein anderes Signal als eine Senkung aus Stärke. Für mich persönlich heißt das: kurzfristig Rückenwind für Risk Assets, mittelfristig aber ein Zeichen, dass die US-Wirtschaft wackelt. Genau dieses Spannungsfeld macht die nächsten Monate so explosiv.

Bitcoin-Volatilität am Tiefpunkt

Die Volatilität von Bitcoin ist aktuell auf dem niedrigsten Stand seit 2023 gefallen. Damals bewegte sich BTC zwischen 17.000 und 25.000 USD – kurz bevor der explosive Anstieg über 100.000 USD begann. Solche Phasen von extremer Ruhe sind im Kryptomarkt selten und haben in der Vergangenheit fast immer als Vorboten für starke Trendbewegungen fungiert.

Wenn Volatilität so stark abnimmt, bedeutet das, dass sich Marktteilnehmer zurückhalten, Liquidität im Orderbuch dünner wird und Spannung aufgebaut wird. Oft reicht dann ein Katalysator – sei es Makro (Fed, Zinsen) oder ein großes On-Chain-Ereignis –, um eine massive Bewegung auszulösen. Der Markt ist wie eine zusammengedrückte Feder: je länger die Ruhe anhält, desto stärker der Ausbruch.

Das Spannende: wir befinden uns in einer Phase, in der die Fed erstmals seit Jahren wieder lockert. Das Zusammentreffen von geldpolitischem Pivot und historisch tiefer BTC-Volatilität könnte den perfekten Nährboden für die nächste große Bewegung schaffen.

Für mich persönlich heißt das: jetzt ist die Zeit, vorbereitet zu sein. Solche ruhigen Phasen laden dazu ein, klare Pläne zu schmieden – statt hektisch im Ausbruch zu reagieren. Ob die Bewegung nach oben oder unten startet, weiß keiner. Aber eines ist sicher: die Ruhe wird nicht bleiben. Und genau darin liegt für uns Trader die größte Chance.

Futures-Druck fällt – Spot zeigt Stärke

Der Futures Pressure Index ist auf 32,5 gefallen – ein Niveau, das nahe an den quartalsmäßigen Extremen von Verkaufsdruck liegt. Normalerweise würde man hier stärkere Abgaben erwarten, doch der Spot-Markt hält sich erstaunlich stabil. Das zeigt: Short-Wellen werden aktuell absorbiert statt den Markt nach unten zu drücken.

Besonders spannend: der 14-Tage-VWAP bei rund 114.500 USD dient derzeit als dynamische Unterstützung. Immer wieder laufen die Verkäufe dort auf und werden aufgefangen. Solange Bitcoin oberhalb dieses Levels bleibt, spricht vieles dafür, dass die Struktur intakt bleibt und der Markt eher nach oben als nach unten auflöst.

Das Basisszenario ist klar: solange der Preis nicht unter die unteren VWAP-Bänder fällt, läuft eine stille Konsolidierung. Shorts werden geschluckt, Liquidität baut sich auf, und der Markt bereitet sich auf den nächsten Schub vor.

Für mich persönlich wirkt das wie eine klassische Akkumulationsphase: Druck von einer Seite, Stabilität von der anderen. Solche Setups führen oft zu plötzlichen Trendbeschleunigungen. Wer die Ruhe jetzt nutzt, kann sich strategisch positionieren, bevor die nächste Welle einsetzt.

Bitcoin Update

So Leute, lasst uns heute einen genaueren Blick auf Bitcoin werfen. Wie ihr anhand der News oben schon gesehen habt: die Volatilität ist auf einem extrem niedrigen Level. Solche Phasen fühlen sich für viele langweilig oder unspektakulär an – aber genau das ist die Zeit, in der man Ruhe bewahren und strategisch denken sollte. Aktuell stehen wir bei rund 115.400 USD und handeln sauber innerhalb einer Range.

Gehen wir direkt zu den Heatmaps: Das Bild bestätigt einmal mehr, dass wir uns mitten in einer Akkumulationsphase befinden. Auf der Unterseite liegt die bekannte Zone bei 106.000 USD weiterhin stabil. Neu dazugekommen ist ein deutlicher Bereich bei 105.000 USD – ein Level, das ich mir dick auf den Zettel schreibe.

Auf der Oberseite sehen wir rund um 120.000 USD eine spürbare Ansammlung von Liquidität. Diese Zone wird mit jeder Woche relevanter und dürfte bei einem Anlauf für massiven Widerstand sorgen. Der Markt hat also sowohl nach unten als auch nach oben klare Magnetpunkte, die im nächsten Move angesteuert werden könnten.

Solange wir innerhalb dieser Range bleiben – grob zwischen 110.000 und 120.000 USD – passiert nichts Spektakuläres. Das ist Konsolidierung, nichts anderes. Aber sollte Bitcoin schnell unter Druck geraten und in Richtung 110.000 USD oder tiefer fallen, dann sehe ich die genannten Zonen (106k–105k) ganz klar als attraktive Einstiegslevels. Das sind für mich Bereiche, in denen große Player Liquidität einsammeln.

Wer wie ich bereits bei 107.000 USD eingestiegen ist, sitzt jetzt entspannt im Plus. Für mich ist es völlig logisch, bei einem möglichen Lauf auf 120.000 USD wieder Teilgewinne mitzunehmen. Genau dieses strategische Vorgehen – unten kaufen, oben Stück für Stück absichern – ist es, was langfristig im Markt den Unterschied macht.

Im Moment ist Ruhe angesagt. Keine Panik, kein FOMO – sondern beobachten, planen und vorbereitet sein. Solche Phasen sind selten und wertvoll, weil sie uns erlauben, klare Setups vorzubereiten. Ich wünsche euch allen einen entspannten Sonntag. Genießt die Ruhe bei Bitcoin – denn sie wird nicht ewig anhalten.

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