Marktupdate 17. August 2025

Im heutigen Update geht es um den aktuellen Bitcoin-Anstieg von 112.000 $ auf 122.500 $, den klaren Liquidity Grab und warum es meist mehrere davon gibt.

Außerdem schauen wir auf das neue CME-Gap, das sehr wahrscheinlich direkt am Montag geschlossen wird, sowie auf die Liquiditätsmap und die entscheidenden Zonen.

Jugend-Arbeitslosigkeit in den USA explodiert

Die Jugend-Arbeitslosigkeit (16–24 Jahre) liegt in den USA aktuell bei 17 % – so hoch wie seit 2020 nicht mehr. Allein in den letzten zwei Jahren ist die Quote um 5 Prozentpunkte gestiegen.

Das ist kein Zufall und auch kein Randthema. Historisch gesehen waren genau solche Werte die Vorboten der großen Krisen – 2001 Rezession und 2008 Finanzkrise. Junge Menschen verlieren ihre Jobs immer zuerst, weil sie die schwächste Verhandlungsposition haben. Wenn also hier die Zahlen durch die Decke gehen, zeigt das: der Arbeitsmarkt bricht von unten her weg.

Und Arbeitslosigkeit ist nie ein isoliertes Problem. Sie bedeutet: weniger Konsum, weniger Wachstum, weniger Steuereinnahmen. Es zieht sich durch die gesamte Wirtschaft wie ein Dominoeffekt. Genau diesen Effekt sehen wir gerade in Echtzeit entstehen.

Am Rande: Wir sind im Bullenmarkt – das heißt nicht, dass ich jetzt direkt bearish bin. Aber es wird der Zeitpunkt kommen, an dem diese Entwicklungen den Markt stark treffen. Und genau deswegen ist es so wichtig, immer das große Ganze im Blick zu behalten.

Spekulation geht parabolisch

Das Risiko-Appetit der Märkte explodiert. Der Speculative Trading Indicator von Goldman Sachs hat gerade einen der heftigsten 3-Monats-Sprünge aller Zeiten hingelegt.

Was dieser Indikator misst? Geld, das in Penny Stocks, unprofitable Firmen und in Aktien mit absurden Bewertungen (EV/Sales über 10x) fließt. Also genau in die Ecken des Marktes, die sonst nur am absoluten Höhepunkt der Euphorie laufen.

Historisch hat es solche Ausschläge nur zwei Mal gegeben:
👉 während der Dotcom-Blase 2000
👉 und in der Meme-Stock-Mania 2020–2021

Dazu ein paar harte Fakten:

  • Handelsvolumen in Penny Stocks und High-Multiple-Aktien liegt aktuell im Top-2%-Bereich aller Monate seit 1990.

  • Das Trading in unprofitablen Unternehmen ist in den obersten 15 % aller jemals gemessenen Monate.

Kurz gesagt: Das Geld schießt gerade in die spekulativsten Ecken des Marktes – und das in einem Tempo, das wir nur in den extremsten Marktphasen der letzten Jahrzehnte gesehen haben.

Fed im absoluten Dilemma

Die neuesten Inflationsdaten aus den USA könnten widersprüchlicher kaum sein:

  • Der CPI, also die allgemeine Verbraucherpreis-Inflation, ist zuletzt gefallen. Auf den ersten Blick wirkt es so, als ob die Inflation abnimmt.

  • Doch der Core CPI, ohne Energie und Lebensmittel gerechnet, bleibt hoch und zeigt, dass die Inflation im Kern der Wirtschaft weiter feststeckt.

  • Noch deutlicher wird es bei den Produzentenpreisen (PPI): Sie haben das höchste Niveau seit drei Jahren erreicht. Produzentenpreise gelten als Vorläufer für die Verbraucherpreise – sprich: was hier steigt, kommt später bei uns allen an.

Damit steht die Fed vor einem zerrissenen Bild: Offiziell sieht es so aus, als ob die Inflation nachlässt, aber die tieferen Daten zeigen klar, dass der Druck im System noch da ist.

Parallel dazu fordert Präsident Trump beinahe täglich eine Zinssenkung von über 300 Basispunkten. Gleichzeitig wird ein neuer Fed Chair Monate im Voraus angekündigt – zusätzliche Unsicherheit für die Märkte.

Und genau hier sind wir bei der Frage, die ich mir – wie viele andere – ständig stelle: Was macht die Fed jetzt?

  • Senkt sie die Zinsen, riskiert sie eine neue Inflationswelle.

  • Hält sie die Zinsen hoch, bricht der Arbeitsmarkt noch schneller ein (siehe Thema 1).

In meinen Augen wäre es am sinnvollsten, die Zinsen vorerst unverändert zu lassen. Aber: Der Markt selbst geht klar von Zinssenkungen schon beim nächsten Meeting aus.
Und wenn die Fed diesen Erwartungen nicht nachkommt, wäre das meiner Ansicht nach sehr negativ für die Märkte, weil die eingepreisten Hoffnungen dann zerplatzen würden.

Kurz gesagt: Das Dilemma ist maximal – und jede Entscheidung hat das Potenzial, den Markt stark durchzuschütteln.

Bitcoin nähert sich kritischen Zonen

Ich habe mir die On-Chain-Daten angeschaut, speziell das Short-Term Holder Cost Basis Model. Das Modell zeigt, zu welchem Preis neue Investoren im Schnitt in den Markt gekommen sind – aktuell liegt dieser Wert bei rund 107.000 $.

Von dort aus werden Standardabweichungs-Bänder berechnet, die ziemlich genau anzeigen, wann der Markt in eine Überhitzungsphase läuft. Und die sehen gerade so aus:

  • Bei 127.000 $ liegt die erste große Widerstandsmarke (+1σ). Hier entscheidet sich, ob BTC weiter hochzieht oder ob Gewinnmitnahmen einsetzen.

  • Sollte der Ausbruch gelingen, liegt das nächste Band bei 144.000 $ (+2σ). Und genau diese Zone war in den letzten Bullenmärkten fast immer der Bereich, wo das Top kam und der Verkaufsdruck explodiert ist.

Für mich ist das deshalb spannend: Solange wir unter 127.000 $ bleiben, bewegt sich Bitcoin in einem „gesunden“ Aufwärtstrend. Aber ein Ausbruch darüber würde sofort die heiße Zone eröffnen – und dann stehen wir direkt vor dem Bereich, wo es historisch fast immer ungemütlich wurde.

Das ist also nicht irgendein Chart-Level, sondern genau der Punkt, an dem sich in der Vergangenheit die Euphorie entladen hat. Und ich sehe die Gefahr, dass es diesmal nicht anders läuft.

Volatilität auf historischem Tiefpunkt

Ich habe mir den DVOL-Index angesehen – das Barometer für die erwartete Volatilität im Bitcoin-Markt. Und der steht jetzt an einem Punkt, den wir fast noch nie gesehen haben. Nur an 2,6 % aller Tage in der gesamten Bitcoin-Geschichtewar die erwartete Volatilität noch tiefer.

Mit anderen Worten: Der Markt ist komplett eingelullt. Niemand rechnet mit starken Bewegungen, kaum einer kauft Absicherungen. Es herrscht diese trügerische Ruhe, in der sich alle zurücklehnen und glauben: „Wird schon nichts passieren.“

Aber genau darin liegt die Gefahr. Denn in der Vergangenheit waren es oft genau diese Momente, die wie ein Pulverfassgewirkt haben: Alles schläft – und dann reicht ein kleiner Funke, und der Markt explodiert in die eine oder andere Richtung.

Wir sind also gerade in einer Phase, die fast unheimlich ruhig wirkt. Doch diese Ruhe ist nicht Stabilität – sie ist die Ruhe vor dem Sturm.

Spot-ETFs sprengen alles, was wir bisher gesehen haben

Die Spot-ETFs von Bitcoin und Ethereum haben in dieser Woche einen neuen Rekord aufgestellt: 40 Milliarden Dollar Handelsvolumen – in nur einer Woche.

Allein Ethereum macht davon 17 Milliarden aus, der Rest kommt von Bitcoin. Und das ist ein richtiges Statement, denn noch vor ein paar Monaten waren diese Volumen nur ein Bruchteil davon.

Wir reden hier nicht über Kleinanleger, die ein bisschen rumzocken. Das sind die ganz großen Adressen, die über die ETFs Kapital in den Markt drücken. Und sie tun das in einem Tempo, das man nicht ignorieren kann.

Zum Vergleich: Lange Zeit bewegten sich die wöchentlichen Volumen im Bereich von 5 bis 15 Milliarden. Jetzt stehen wir bei fast dem Dreifachen – und das nicht bei irgendeinem Shitcoin, sondern bei den beiden größten Assets im Krypto-Sektor.

Das zeigt klar: Die ETFs sind nicht nur ein Nebenschauplatz, sie sind inzwischen einer der Hauptmotoren des gesamten Marktes. Und je stärker diese Ströme werden, desto mehr Macht haben sie darüber, wo es hingeht.

Bitcoin Update

In den letzten Tagen haben wir bei Bitcoin eine extrem spannende Bewegung gesehen. Vom Bereich um 112.000 $ aus startete ein sauberer Schub nach oben, der uns bis auf 122.500 $ brachte. Genau dort hat der Markt die ersten Verkäufer gefunden – und das Besondere war: Das Open Interest ist gleichzeitig gefallen.

Das ist ein klares Signal. Denn wenn der Preis steigt und das Open Interest sinkt, dann spricht vieles dafür, dass wir es nicht mit einem nachhaltigen „neuen Geld-Zufluss“ zu tun hatten, sondern mit einem klassischen Liquidity Grab. Die Shorts wurden rausgespült, Liquidität abgeholt – und genau an dieser Stelle habe auch ich angefangen, Teilgewinne aus meinen letzten Positionen mitzunehmen.

Doch wie es im Markt immer ist: Ein Liquidity Grab kommt selten allein. Wir haben direkt im Anschluss einen zweiten Versuch gesehen, dieses Top zu attackieren. Für viele Trader ist es wichtig zu verstehen: Es gibt nicht den einen „magischen“ Liquidity Grab, danach ist alles vorbei. Nein – meistens kommt diese Bewegung mehrfach hintereinander, bis die Marktteilnehmer komplett ausgedünnt sind.

Seit dem Wochenende ist außerdem ein neues CME-Gap entstanden. Historisch wissen wir: Solche Gaps werden mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit wieder geschlossen. Genau deswegen erwarte ich, dass wir diese Lücke gleich zum Wochenstart füllen.

Ein Blick auf die Liquiditätsmap bestätigt das gesamte Bild: Die Liquidität wurde sauber geholt, die Zonen sind markiert – und der Markt bereitet sich auf die nächsten großen Schritte vor.

Meine aktuelle Strategie

Für mich gibt es im Moment keinen Grund, hektisch zu werden. Ich bleibe geduldig und spiele das große Narrativ der Zinssenkungen mit. Der Markt erwartet dieses Signal und bis dahin heißt es für mich: abwarten und die Schlüsselzonen beobachten.

Die Heatmap zeigt ganz klar, wohin die Reise mittelfristig gehen kann: Die Zone um 130.000 $ ist ein massiver Magnet. Dort liegt geballte Liquidität, und diese Marke hat für mich absolute Priorität.

Solange wir über 110.000 $ handeln, gibt es keinen Grund zur Panik. Dieser Bereich dient für mich als Absicherungszone – fällt der Markt darunter, ist Vorsicht angebracht, aber bis dahin ist alles im Rahmen.

Und sollte wirklich ein negativer Auslöser kommen – sei es eine unerwartete News oder ein makroökonomischer Schock – dann habe ich meine Einstiegsbereiche bei rund 107.000 $ ganz klar im Blick. Dort liegt für mich eine Zone, die sich für frische Positionen anbietet.

Mein Fazit

Wenn ich mir all das anschaue – Arbeitsmarkt, Spekulation, Fed, On-Chain, ETFs, Volatilität – dann sehe ich ganz klar: wir sind mitten im Bullenmarkt. Daran gibt es für mich keinen Zweifel.

Aber gleichzeitig sehe ich auch die Gefahren. Der Arbeitsmarkt in den USA bricht unten weg, die Spekulation schießt durch die Decke wie zuletzt in der Dotcom-Blase, die Fed sitzt in einem Dilemma und die Volatilität ist so tief, dass fast alle denken, es passiert nichts mehr. Dazu kommen Rekordvolumen in den ETFs – das zeigt, wie viel Kapital bereits drinsteckt.

In meinen Augen heißt das: kurzfristig treiben diese Faktoren den Markt weiter nach oben, das Narrativ „Zinssenkungen“ wirkt wie Benzin. Die Zone um 127.000 $ bis 130.000 $ ist für mich deshalb der nächste klare Magnet.

Aber ich bin auch überzeugt: Je weiter wir hochlaufen, desto mehr baut sich eine Überhitzung auf. Und wenn dann der erste Schock kommt – sei es eine News, eine Fed-Entscheidung oder ein Makro-Schlag – dann wird es richtig ungemütlich.

Deshalb bleibe ich bullish, aber ich schaue immer auf das große Ganze. Für mich ist klar: dieser Bullenmarkt geht weiter, aber die großen Korrekturen werden kommen. Wer das vergisst, verliert. Wer vorbereitet ist, gewinnt.

P.S.

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